Leidet ein Patient gleichzeitig an der chronischen undakuten Form derselben Krankheit, wie z.B. akute Exazerbation einer chronischenKrankheit, so wird nur dann die akute Form der Krankheit als Hauptdiagnose unddie chronische Form als Nebendiagnose kodiert, wenn es für die akute undchronische Form dieser Krankheit unterschiedliche Schlüsselnummern gibt.
Ausnahmen: Dieses Kriterium darf nicht verwendet werden, wenn:
Beispiel 1
Ein Patient wird wegen akuten Schubs bei chronischer idiopathischer Pankreatitis ohne Organkomplikationen aufgenommen.
Hauptdiagnose: K85.00 Idiopathische akute Pankreatitis ohne Angabe einer Organkomplikation
Nebendiagnose(n): K86.1 Sonstige chronische Pankreatitis
Ausnahmen: Dieses Kriterium darf nicht verwendet werden, wenn:
- die ICD 10 GM für die Kombination eine eigene Schlüsselnummer vorsieht, z.B.:
J44.1- Chronische obstruktive Lungenkrankheit mit akuter Exazerbation, nicht näher bezeichnet - die ICD 10 GM eine gegenteilige Anweisung gibt, z.B.:
C92.0- Akute myeloblastische Leukämie [AML]
Exkl.: Akute Exazerbation einer chronischen myeloischen Leukämie (C92.1-)
C92.1- Chronische myeloische Leukämie [CML], BCR/ABL-positiv
Hier wird nur C92.1- und der Remissionsstatus an fünfter Stelle kodiert. - die ICD 10 GM darauf hinweist, dass nur eine Schlüsselnummer erforderlich ist. Zum Beispiel weist bei der Kodierung von „akuter Schub bei chronischer mesenterialer Lymphadenitis” das Alphabetische Verzeichnis darauf hin, dass die akute Krankheit nicht getrennt kodiert werden muss, da sie in runden Klammern nach dem Hauptbegriff aufgeführt ist (d.h. als nicht wesentlicher Modifizierer):
Mesenteriale Lymphadenitis (akut) (chronisch) I88.0
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